DSC03956Hofeinfahrt Klamperesch 1900 1000Die Entwicklung der
Baumschule Böhlje
über sechs Generationen
Verladen von Rhododendron Solitär 1954 1000

Johann Hinrich Böhlje 1828 1880Johann Hinrich Böhlje (1828-1880) - Der Gründer

Der Landwirtssohn Johann Hinrich Böhlje interessiert sich schon früh für die Anzucht von Bäumen und Sträuchern und macht - zunächst gegen den Willen des Vaters - eine Gärtnerlehre in einer kleinen ortsansässigen Baumschule. Auf dem Gelände des heutigen Betriebes stellt ihm sein Vater für die Errichtung einer Baumschule Land zur Verfügung.

1845: Beginn des Pflanzenverkaufs der Baumschule Böhlje. Zunächst überwiegen Obstgehölze im Sortiment, später kommen auch die ersten Ziergehölze dazu.
Hauptabsatzgebiet sind das Ammerland, die Stadt Oldenburg, Butjadingen und das Jeverland.

1860: Herausgabe der ersten Preisliste mit Pflanzenbeschreibungen

ab 1861: jährlich erscheinende Preisliste mit Abbildungen und Kulturanweisungen


Gerhard Diedrich Böhlje 1862 1951Gerhard Diedrich Böhlje(1862-1951),
genannt ´Opa Böhlje´

1877: Gerhard Diedrich Böhlje beginnt seine Gärtnerlehre in einer bekannten Baumschule und Schloßgärtnerei bei Leer in Ostfriesland. Hier entwickelt er sein großes Interesse für die Pflanzenkultur weiter, insbesondere für Rhododendren, immergrüne Laubgehölze und Koniferen.

1880: Johann Hinrich Böhlje verstirbt infolge eines Unfalls. G.D. Böhlje muß seine Lehre abbrechen, um den elterlichen Hof mit Baumschule zu bewirtschaften. Damit werden seine Pläne, sich nach der Lehre in anderen Baumschulen bzw. in der Welt umzusehen, hinfällig.

1881: Gerhard Diedrich Böhlje unternimmt regelmäßig Studien-und Einkaufsfahrten nach Boskoop und macht sich mit den holländischen Kulturmethoden vertraut. Die Vermehrung der Rhododendren durch Veredlung statt durch Absenker führt er im eigenen Betrieb ein.

1883: G. D. Böhlje übernimmt den Betrieb in eigener Regie, die Baumschule umfaßt ca. 1 ha, Obstgehölze bilden auch jetzt noch den Schwerpunkt. Die Forstpflanzenkultur wird aufgegeben und die Kultur von Rhododendron und immergrünen Laubgehölzen ausgedehnt.

Durch zahlreiche eigene Versuche erarbeitet er sich die Kulturansprüche der bis dahin relativ unbekannten Rhododendren und anderer Pflanzenarten.
Durch die Auslese besonders winterharter Arten und Sorten trägt G.D. Böhlje wesentlich zur Einführung der Rhododendren in die deutsche Gartenkultur bei und gilt als einer der Rhododendron-Pioniere in Deutschland.

Die Aussaat im Kiefernwald zur Vermehrung von Rhododendron-Wildarten, Veredlungsunterlagen und weiterer Ericaceen wird ebenfalls von G.D. Böhlje eingeführt.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit besteht im Aufbau eines großen Koniferensortimentes, als erster in Deutschland vermehrt er Picea omorika.
Aufgrund seines großen Interesses für den Waldbau führt er Versuchsanbauten im Eichen- und Kiefernwald mit verschiedenen Nadelhölzern durch, z.B. Tsuga heterophylla.

1906: Die Anzucht von Obstgehölzen wird aufgegeben. Die Baumschule wird zum Hauptbetrieb, ca. 18 ha winterharte Laub- und Nadelgehölze sind in Kultur, das Sortiment umfaßt 136 Sorten. Beginn des Exports nach Österreich und in die Schweiz.

Bedingt durch 1. Weltkrieg, Inflation und Weltwirtschaftskrise kommt es zu Schwankungen in der Geschäftsentwicklung, ab 1935 geht es aber wieder bergauf.

Henriette Koch geb Böhlje 1885 1969Gerhard Hinrich Böhlje 1913 1984Henriette Koch geb. Böhlje (1885-1969) und Sohn Gerhard Hinrich Koch (1913-1984) - Die 3.und 4. Generation

Gerhard Diedrich Böhlje erklärt in seiner Erbregelung seine älteste Tochter Henriette Koch geb. Böhlje zur Eigentümerin der Baumschule.

1937: G.D. Böhlje gibt im Alter von 76 Jahren die Bewirtschaftung der Baumschule an seinen Enkel, dem Gärtnermeister Gerhard Hinrich Koch (nach urkundenrechtlicher Namensänderung Gerhard Hinrich Böhlje) ab. Dieser vergrößert den Betrieb und entwickelt ihn in Zusammenarbeit mit seiner Mutter als Eigentümerin weiter.

April 1946: auf Anordnung der allierten Militärbehörde müssen alle Baumschulflächen geräumt und auf Ackerbau und Viehzucht umgestellt werden, was ein hoher Verlust an Pflanzenwerten bedeutet.

1947: Aufhebung der allierten Flächennutzungsauflagen und Wiederaufbau der Kulturen.

1948: Gehölzabsatz wird schwierig, da nach Kriegsende andere Güter Vorrang haben.

Beginn 50er Jahre: aufgrund guter Wirtschaftsentwicklung erfolgt eine Ausdehnung der Baumschulkulturen, Erfolge auf nationalen und internationalen Ausstellungen werden verzeichnet.

1969: Gerhard Hinrich Böhlje wird nach dem Tod der Mutter Eigentümer der Baumschule.

Gerhard Diedrich BöhljeGerhard Diedrich Böhlje und Jochen Böhlje -
Die 5. Generation -

1977: Gerhard Hinrich Böhlje gibt den Betrieb an seine Söhne Gerhard Diedrich und Jochen ab. Der Betrieb wird grundlegend modernisiert, das breite Sortiment fortgeführt und erweitert.

 

1986: Die Baumschule wird in 2 Firmen aufgegliedert:

  • G.D. Böhlje Baumschulen (Produktion)
  • Böhlje Pflanzenhandel GmbH (Vermarktung und Vertrieb)

Mit dem Aufbau der Containerpflanzen-Kultur wird begonnen.

1996: Gerhard Diedrich Böhlje führt den Betrieb alleine weiter. Die Baumschule wird um einen Schaugarten mit Privatverkaufsanlage erweitert.

Dirk Böhlje2006: In der 6. Generation übernimmt Dirk Böhlje, (Gärtnermeister 2005) den Betrieb

2012: Erweiterung der Privatkaufsanlage um neue Containerfläche mit Anbindung für Großbäume.

2014: Erweiterung der Parkmöglichkeiten.

2015: Verladehof vergrößert für bessere Logistik.

2016: Bau eines neuen Gewächshauses im Privatverkauf.